Samstag, 4. Juni 2011

PS3 Test: Mortal Kombat, oder: das war längst überfällig!

Uiiiii!
Und wieder einer dieser Neustarts einer alten Serie. Mortal Kombat war zwar in 3D nie wirklich schlecht, aber auch nie so überragend. Street Fighter IV hat`s vorgemacht, wie heutzutage ein Beat `em up auszusehen hat und vor allem, wie es sich zu spielen hat. Der Weg von NetherRealm Studios ist ähnlich.

Schauen wir uns mal die Eckdaten an. 27 Kämpfer (+ Kratos, PS3 exklusiv), 24 Stages (Nimm das, MvC 3!) und eine Tonne an Spielmodi. Bei Marvel vs. Capcom 3 hab ich mich ja über die wenigen Spielvarianten beschwert. Mortal Kombat zeigt, wie man`s richtig macht. Und wie! Hier gibt es zwar nur maximal 2er Teams, dafür kann man mit bis zu 4 Spielern spielen. Auch bei Online-Matches kann man dem Kampf in der Lobby zuschauen. Keine blöden tanzenden Spielkarten.

Jetzt muß ich mal der Sache hier wieder mal eine bessere Form geben und mich an meine normale Reihenfolge halten.


Grafik: Die Kämpfer sehen wirklich gut aus. Tolle Animationen in ziemlich hoher Geschwindigkeit. Keine nennenswerten Fehler und auch die Hintergründe sind wirklich detailreich und Abwechslungsreich. Erinnert mich fast schon an SNK zu ihren besten Zeiten. Jetzt muß ich natürlich die Gewaltdarstellung ansprechen. Sprich, das, was Mortal Kombat schon immer von den anderen Games abgehoben hat.

Hab ich das gemacht?
Während des Kampfes sind deutliche Spuren an den Kämpfern zu sehen. Die Kleidung wird zerfetzt und auch richtige Verletzungen sind zu sehen. Und das vielleicht schon etwas zu übertrieben. Da hängen Hautfetzen runter und manchmal stehen sogar Knochen raus. Die X-Ray-Moves sind auch nicht zu verachten. Füllt sich ein Balken am Bildrand kann man diese Special-Moves ausführen. In Großaufnahme sieht man in den Gegner, wie die Knochen Brechen und die Eingeweide zermatscht werden. Nach der zweiten gewonnenen Runde gibt`s das Serientypische "FINISH HIM!" und man darf einen Fatality-Move machen, von denen jeder Kämpfer drei hat. Und die sind oft weit unter der Gürtellinie. Da fliegen die Fetzen (meistens rollen Köpfe). Wer das nicht will kann ja einen Babality machen und seine Kontrahenten in Babys verwandeln.

Nimm das!


Musik / Sound: Die Musik ist im typischen Mortal Kombat Stil. Eher leise und nie störend oder besonders auffallend. Sonst gibt`s viel Geschrei und gepatsche zu hören. Wie in jedem Prügelspiel. Was aber enorm heraussticht sind die miesesten deutschen Synchronsprecher aller Zeiten. Ich mecker ja gerne über Sachen in der Art aber hier sind sie unerträglich. Wenn der größte Obermotz eine piepige Stimme hat... dazu will ich gar nichts mehr sagen. Nur: Konsole auf Englisch stellen!

Gameplay: Die Steuerung ist eine Mischung aus MK 1-3 und alter Tekken Games. Sehr leicht zugänglich und vielleicht einen Tick zu schnell. Mit wildem Knöpfehämmern kommt man ziemlich gut aus. Definitiv nicht schlecht, so kommen auch Anfänger schnell in`s Spiel. Die Specialmoves sind fast schon etwas zu einfach auszuführen. So reichen meist zwei Richtungstasten und ein Button für einen Feuerball. Schön, daß man einfach kurz per Start-Taste eine Liste aller Moves incl. Fatalities hat. Hab ich schon erwähnt, daß man in MvC 3 dafür die Gebrauchsanleitung in die Hand nehmen muß? Sonstige Besonderheiten gibt`s in den verschiedenen Spielmodi, die ich jetzt mal näher beschreibe.

- Kampf: Schon alleine dieser Punkt hat mehrere Unterkategorien.
  *Arcade-Leiter: Ein normales Tunier, bis zum Endgegner
  *Kampfleiter: 2er-Team Tunier
  *Teste dein Glück: per Roulette wird ermittelt unter welchen Bedingungen gekämpft wird. So gibt`s z.B. dann keine Sprünge, keine Special-Moves oder Eisregen (haut einen um).
  *Teste deine Kraft: Bretter, Ziegel usw. zertrümmern, indem man per Knopfhämmern einen Energiebalken auffüllt und dann einen anderen Knopf für den Schlag drückt.
  *Teste dein Auge: Typisches Becherspiel. Merken unter welchem Becher was liegt und dann den richtigen Becher aussuchen.
  *Teste deinen Schlag: Eigentlich das gleiche wie "Teste deine Kraft" nur darf man den Energiebalken nicht ganz auffüllen.

-Story-Modus: Man kämpft sich durch mehrere Kapitel mit verschiedenen Kämpfern und verfolgt mehr Film als Spiel. Martial-Arts-Film-mäßiges Gelaber, aber ganz unterhaltsam und überraschend lang. Für die, die es ganz genau wissen wollen: es wird eine Alternativhandlung von MK 1-3 erzählt.

-Turm der Herrausforderung: Praktisch eine Mischung aller normalen Kampf-Modi. Man muß bestimmte Bedingungen in einem Kampf erfüllen.

-Training: mit den Punkten
  *Tutorial: Die Grundlagen des Spiels, wie man. z.B. blockt oder Specials ausführt
  *Fatality-Tutorial: Man kann Fatalities ohne Zeitlimit üben.
  *Übung: offene Übung gegen einen Gegner, der sich nicht wehrt
  *Teamkampf-Übung: Das Selbe im Team

Ganz schön viel und für alles bekommt man Punkte, die man für die vielen Extras ausgeben kann. Dafür gibt`s die Krypta, in der man seine hartverdienten Münzen in hauptsächlich Konzeptbildern, alternativen Kostümen, Musik aber auch versteckte Fatalities investieren kann. Wer auch noch die Biografie incl. 3D-Modell der Charaktere haben will, ist da auch richtig.

War das jetzt alles? Ich hab nichts zu meckern? Sorry, da gibt`s wenig. Die Charaktere sind nicht ganz perfekt ausbalanciert, was einen manchmal ganz schön frustrieren kann, wenn man sich nicht wehren kann. Kommt aber sehr selten vor, da das Spiel seine Schwierigkeit selbst an den Spielerfähigkeiten anpasst. Ich finde das Gameplay an sich etwas zu simpel. Auch ein Anfänger hat gegen einen Profi eine reelle Chance.

Sonst ist es ein wirklich tolles Gesamtpaket, daß natürlich in Deutschland wieder mal (zurecht!) auf dem Index gelandet ist. Also: Importieren! Es lohnt sich!




Ich hab Noob Saibot`s Fatality gesehen...

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